Urlaubsziele im Spreewald
Die Spreeaue zwischen Döbbrick und Schmogrow
Unweit nördlich der Stadt Cottbus befindet sich eine einzigartige Auenlandschaft. Die Spreeaue zwischen Döbbrick und Schmogrow ist zu jeder Jahreszeit ein lohnenswertes Ausflugsziel. Alte, traditionelle Spreewalddörfer sind hier in zauberhafte Natur eingebunden. Sowohl der Wanderer als auch der Radfahrer kann in dieser einmaligen Kulturlandschaft auf Entdeckungsreise gehen. Die Flora und Fauna des rund 400 Hektar großen Gebietes halten so manche Überraschung bereit und im Heimatmuseum Dissen erfährt der geneigte Besucher allerhand über die Geschichte der Gegend und ihrer Bewohner. Das Gebiet ist zudem ein hervorragendes Beispiel für die Renaturierung und den aktiven Naturschutz im wiedervereinigten Deutschland.
Eine Landschaft im Wandel der Zeit
Die Spree war hier über Jahrhunderte ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Transportweg. Immer wieder griffen die Menschen in die natürliche Landschaft ein. Das führte letztlich dazu, dass das Gleichgewicht des Flusses durch zahlreiche, teils unkoordinierte wasserbauliche Maßnahmen durcheinander geriet. Im Jahr 2006 wurde schließlich ein einmaliges Renaturierungsprojekt in Angriff genommen. Auf 11 Kilometern Länge wurde der Spree ihr natürlicher Verlauf zurückgegeben. Zudem wurden acht neue Teiche auf einer Fläche von über 20 Hektar angelegt. Eine sich selbst regulierende Auenlandschaft entstand. Zahlreiche Buchten, Nebenrinnen, Deiche, Buhnen und Inseln wurden angelegt, die Raum für eine große Artenvielfalt bieten. Eine typische Ufervegetation wurde geschaffen und Feuchtbiotope entstanden. Der Renaturierungsprozess währte insgesamt sechs Jahre. Heute sind hier die unterschiedlichsten Fischarten, Amphibien und Fischotter heimisch und seltene Vogelarten errichten in den Auen ihre Nistplätze.
© Stefan Fussan, fussan-arts.de, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons.
Lebensräume für Mensch und Tier
Um den Artenschutz zu gewährleisten, wurden mehr als 80.000 Amphibienlarven in der Spreeaue zwischen Döbbrick und Schmogrow angesiedelt. Heute leben in der Flusslandschaft Blindschleichen, Ringelnattern, Sommerkiemenfuß, Molche, Rotbauchunken, Knoblauch- und Erdkröten sowie Gras-, Moor-, Laub- und Grünfrösche. Seltene Libellenarten, Fledermäuse, Wasserinsekten und Käfer fühlen sich an den Ufern und in den neu angelegten Hainbuchenbeständen zu Hause. Auf den Wiesengebieten grasen Auerochsen. Die archaischen Tiere sind direkte Nachfahren des Ur und sie fühlen sich in der alten, neuen Landschaft sichtlich wohl. Der Mensch kann das faszinierende Gebiet hervorragend zu Fuß oder auf drei ausgebauten Radwegen mit dem Fahrrad erkunden. Der Fürst-Pückler-Weg, der Spree-Radweg und der Gurkenradweg führen alle von Burg aus direkt zur Spreeaue und weiter nach Cottbus, vorbei an so malerischen Spreewaldorten wie Dissen, Striesow, Schmogrow, Fehrow und Döbbrick.
Sehenswürdigkeiten säumen den Weg
Für die Erkundungen der Spreeaue zwischen Döbbrick und Schmogrow sind die Ochsentour, die Karpfentour und die Spreetour ausgewiesen. Karpfen werden in den neu angelegten Fischteichen übrigens auch gezüchtet. Zur rechten Jahreszeit sollte man sich ein leckeres Karpfenessen in einem gemütlichen sorbischen Gasthof daher nicht entgehen lassen. Auch der Besuch des „Storchen- und Museumsdorfes“ Dissen ist in jedem Fall empfehlenswert. Das niedersorbische Desno wurde 1449 erstmalig auf einer Urkunde erwähnt. In der kleinen Gemeinde nisten im Frühjahr und Sommer bis zu 12 Storchenpaare. Für interessierte Besucher gibt es zudem das liebevoll gestaltete Heimatmuseum und die unbedingt sehenswerte Dorfkirche mit ihrer reizvollen Malerei. Im benachbart gelegenen Partnerdorf Striesow befindet sich auf dem Dorfanger ein aparter kleiner Glockenturm.
Die Spreeaue zwischen Döbbrick und Schmogrow bietet Naturfreunden und historisch interessierten Besuchern so manches unvergessene Erlebnis.