Die Fastnacht im Spreewald

Fastnacht im Spreewald

Fastnacht im Spreewald

Im Spreewald und in der Niederlausitz wird die Fastnacht – im Sorbischen „Zapust“ genannt – sehr ausgiebig gefeiert. Jedes Dorf in der Region hält dabei seine eigene Fastnacht ab. Die Ursprünge dieses Brauches gehen auf die vorchristliche Zeit zurück. Während der Wintermonate versammelten sich einst die jungen Frauen des Dorfes zum gemeinsamen Flachsspinnen. Der von Januar bis März gefeierte „Zapust“ bildete den Abschluss dieser „Spinte“. Bis heute finden diese Festlichkeiten an mehreren Wochenenden statt. Auch hat sich der Brauch erhalten, dass der „Zapust“ aus zwei Festteilen besteht.

Der Brauch des Zamperns

Der sorbische Begriff „camprowanje“ bedeutet so viel wie „heischen“ oder „einfordern“. Dies beschreibt die sorbische Tradition des Zamperns, die den Auftakt der sorbischen Fastnacht bildet, sehr genau: Bunt kostümierte Dorfbewohner ziehen mit Musik und Gesang durchs Dorf.

Mit viel Lärm und Getöse soll der Winter vertrieben werden. Mancherorts wird bis heute die sogenannte „Lebensrute“ geschlagen. Mit dieser Rute aus Weiden- oder Birkenzweigen sollten von jeher böse Geister und Dämonen und damit jegliche Gefahren aus dem Dorf vertrieben werden. Die bunten Bänder, die in die Ruten gebunden werden, sollen das kommende Frühjahr begrüßen.

Fastnacht im Spreewald

Die bunt maskierte Zampergesellschaft klopft an jede Haustür und bringt den Hausherren ein Ständchen. Oft wird auch getanzt. Dafür fordert sie von den Hausbewohnern Eier und Speck. Auch Spirituosen und Bargeld sind gern gesehene Gaben. Anschließend zieht die Gruppe weiter zum nächsten Gehöft. Die gesammelten Zutaten werden in der Regel am nächsten Tag beim großen „Eieressen“ in der Dorfgaststätte gemeinsam verspeist.

Doch nicht nur Einheimische werden „bezampert“. Häufig versammelt sich die Spreewälder Dorfjugend zur Fastnacht an den Ortseingängen ihres Dorfes, um Autofahrer anzuhalten. Erst wenn die Durchreisenden einen monetären „Wegezoll“ entrichtet haben, wird ihnen die Weiterfahrt gestattet.

Der Fastnacht-Umzug

Der zweite Teil der sorbischen Fastnacht bildet bis heute den Höhepunkt der Feierlichkeiten. Alle unverheirateten Mädchen und Jungen des Dorfes ziehen festlich gekleidet durchs Dorf. Dabei tragen die Mädchen ihre farbenfrohe Spreewaldtracht aus Rock und Schürze sowie dem reich verzierten Schultertuch und der kunstvoll bestickten Haube. Die Jungen tragen zumeist einen schwarzen Anzug. An den Hut oder ans Revers des Anzugs stecken die jungen Frauen den Herren ein kleines Sträußchen mit bunten Bändern. In der Regel stattet der Fastnacht-Umzug dem Bürgermeister und dem Pfarrer des Dorfes einen Ehrenbesuch mit Musik und Tanz ab. Den Abschluss bildet der abendliche Fastnacht-Tanz für Jung und Alt. Übrigens: Wenn man dem Volksmund glauben darf, gedeiht die kommende Flachssaat umso besser, je mehr am Fastnacht-Abend getanzt wurde.

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